Kalkschulter (Tendinitis calcarea)

Die sog. Kalkschulter wird definiert als eine Kalkeinlagerung in den Sehnen der Rotatorenmanschette, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann. Am häufigsten ist die Supraspinatussehne betroffen. Die Erkrankung tritt häufig im Alter zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf und betrifft vorwiegend Frauen.
Grundsätzlich handelt es sich um eine "selbstlimitierende" Erkrankung. Der Zeitraum des Spontanverlaufes ist individuell sehr verschieden und kann von Monaten bis zur mehreren Jahren andauern.

Typischerweise finden sich wechselnde Phasen vollkommener Schmerzfreiheit und hochakuter Schmerzhaftigkeit, welche kaum auf Schmerzmittel ansprechen. Kalkablagerungen im Bereich des Schultergelenks können zu rezidivierenden Schmerzen bei Abspreiz- und Überkopfbewegungen des Armes führen.

Der Nachweis gelingt relativ einfach mit konventionellen Röntgenbildern. Falls chronische Schmerzen auftreten und andere Methoden (z. B.: Needling, extrakorporale Stoßwellentherapie)  nicht erfolgreich sind, kann eine arthroskopische Kalkentfernung durchgeführt werden. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird der Kalkherd mit Hilfe einer Nadelspitze aufgesucht und anschließend entfernt. Selten wird das Loch an der Stelle des Kalkes in der Sehne sofort wieder vernäht.

In Abhängigkeit von den Beschwerden des Patienten, vom Röntgenbild und vom intraoperativen Befund, muss in Ausnahmefällen eine arthroskopische subacromiale Dekompression (Entlastung) durchgeführt werden.

Nachbehandlung und Arbeitsfähigkeit

Bereits am ersten Tag nach der Operation wird der Arm im schmerzfreien Bereich unter physiotherapeutischer Anleitung bewegt. Dieses Vorgehen ist auch notwendig, um Verklebungen und Verwachsungen vorzubeugen.
Die Prognose einer arthroskopischen Kalkentfernung ist gut. Eine Ruhigstellung des betroffenen Armes ist nicht notwendig. Allerdings sollte eine Schonung der betroffenen Schulter für drei bis vier  Wochen eingehalten werden. Bei Patienten mit schwerer körperlicher Arbeit oder vorwiegend Überkopfarbeit verlängert sich die Rehabilitationsphase auf ca. sechs Wochen. In seltenen Fällen (große Kalkherde mit der Notwendigkeit einer Naht der Sehne) kann eine längere Zeit (bis zu drei Monate) bis zur kompletten Heilung vergehen.