Minimalinvasive Fußchirurgie

Minimalinvasive Operationstechniken  (sog. Schlüssellochchirurgie) haben seit vielen Jahren zunehmende Popularität und Etablierung in vielen Bereichen der Chirurgie erlangt. Im Bereich der Fußchirurgie sind diese Eingriffe im deutschsprachigen Raum jedoch erst seit wenigen Jahren etabliert. Durch die überzeugenden Ergebnisse dieser Techniken haben minimal-invasive Techniken am Fuß jedoch in der letzten Zeit deutlich an Bedeutung gewonnen.
Dr. Jahnke gehört mit zu den  frühen Anwendern dieser neuen Techniken im deutschsprachigen Raum und verfügt mittlerweile über viel Erfahrung im Umgang mit diesen anspruchsvollen OP-Techniken.
Bei minimal-invasiven Fußeingriffen werden über wenige Millimeter große Hautschnitte Korrekturen an Knochen und Weichteilen durchgeführt. Die minimalinvasiven Techniken stellen hierbei häufig eine Ergänzung der klassischen offenen chirurgischen Techniken dar und bereichern das operative Spektrum zur Therapie verschiedenster Fußerkrankungen.
Durch die geringe Gewebsschädigung des minimal-invasiven Operierens wird eine schnellere Wiederherstellung der normalen Gebrauchsfähigkeit des Fußes ermöglicht.
Auch die bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse insbesondere von Arbeitsgruppen aus Frankreich, England und den USA bestätigen sehr gute Ergebnisse der minimal-invasiven Fußchirurgie, die teilweise den etablierten offenen Techniken überlegen sind.
Voraussetzung für die minimal invasive Fußchirurgie sind sehr gute anatomische Kenntnisse und Erfahrungen in der offenen Chirurgie an Fuß und Sprunggelenk. Intensive Schulung in Anatomie und Operationstechnik sind daher notwendig, um die minimal invasive Chirurgie durchführen zu können. Spezielle Verbandstechniken und spezielle Kenntnisse in der Nachbehandlung nach minimal-invasiven Eingriffen sind ebenfalls notwendig um gute Erfolge zu erzielen.


Nachbehandlung

Wichtig für das optimale Gelingen der minimal-invasiven Techniken ist die Einbeziehung und Schulung  des Patienten in die postoperative Nachbehandlung. Dazu gehören die Belastung des Fußes in einem Verbandschuh mit steifer Sohle, das Anlegen von Tape-Verbänden und die Frühmobilisation der Gelenke des Fußes.
Nach einer minimal-invasiven Operation kommt es immer zu einer länger anhaltenden Schwellung des Fußes. Ihr Fuß ist trotz minimal-invasivem Vorgehen für ca. drei - sechs Monate nach einer solchen Fußoperation „beleidigt“ und reagiert mit Schwellneigung. Im Falle von knöchernen Korrekturen am Fußskelett  benötigt der Körper Zeit für die Knochenheilung. Im Gegensatz zu den offenen Verfahren dürfen Sie Ihren Fuß bei minimal-invasiven Techniken jedoch wesentlich früher wieder einer Vollbelastung zuführen. Autofahren ist erst möglich, wenn der Fuß in normalem Schuhwerk voll belastbar ist.

Distale minimal-invasive Metatarsale Osteotomie (DMMO)

Der schmerzhafte Spreizfuß mit dem klinischen Beschwerdebild einer sog. „Metatarsalgie“ ist eine der vielversprechendsten Indikationen der minimal-invasiven Fußchirurgie. Die perkutanen OP-Techniken sind hier den offenen  Verfahren zum Teil überlegen. Durch Mini-Inzisionen erfolgt unter Röntgenkontrolle die Korrektur der schmerzhaften Mittelfußköpfchen mit einer rotierenden Fräse. Eine Osteosynthese mit Schraubenfixierung ist entgegen den offenen Verfahren hier nicht notwendig.  Die Kleinzehengelenke bleiben ebenfalls komplett geschlossen, was sich sehr günstig auf die postoperative Beweglichkeit der Zehengelenke auswirkt, die nach offenen Eingriffen zumeist deutlich reduziert ist. Eine sofortige Vollbelastung im Verbandschuh ermöglicht eine sehr rasche Mobilisation. Wichtig für die Nachbehandlung sind spezielle Taping-Techniken, die teilweise über einen gewissen Zeitraum vom Patienten selbst fortgeführt werden sollten. Eine Schwellneigung ist jedoch auch für diese Eingriffe typisch und für etwa drei Monate postoperativ zu erwarten.

Minimal-invasive Kleinzehenkorrektur

Eines der Hauptindikationsgebiete der minimalinvasiven Fußchirurgie liegt im Bereich schmerzhafter Deformitäten der Kleinzehen, welche isoliert vorliegen können, oft aber auch in Kombination mit anderen Fehlstellungen vorliegen.

Durch Korrekturen der Beuge- und Strecksehnen kombiniert mit knöchernen Eingriffen können über eins - drei kleine Mini-Inzisionen zahlreiche Fehlstellungen der Kleinzehen schonend korrigiert werden.
Folgende Zehenfehlstellungen werden in unserer Klinik mittlerweile fast ausschließlich minimal-invasiv operiert:

  • Krallenzehe, Hammerzehe, Klauenzehe
  • Achsabweichungen der KleinzehenMinimal-invasive Korrektur des Hallux valgus

Minimal-invasive Korrektur des Hallux valgus

Auch der schmerzhafte Großzehenballen (Hallux valgus) kann mittlerweile minimal-invasiv therapiert werden. Geeignet für eine perkutane Technik sind hier geringgradige bis mittelgradige Fehlstellungen der Großzehe. Über Mini-Inzisionen erfolgen eine perkutane Durchtrennung des fehlgestellten erstens Mittelfußknochens und anschließend die Verschiebung mit Korrektur der Fehlstellung. Die korrigierte Stellung wird anschließend durch zweitens Titanschrauben, die ebenfalls perkutan über Mini-Inzisionen eingebracht werden, fixiert. Bei begleitenden Fehlstellungen der Großzehe kann zusätzlich eine minimal-invasive Korrektur des Grundgliedes der Zehe erfolgen. Somit lassen sich größere Hautschnitte vermeiden. Einer der Vorteile der Methode besteht darin, das die Gelenkkapsel des Großzehengrundgelenkes verschlossen bleibt und es somit im Gegensatz zu offenen Eingriffen wesentlich seltener zu Bewegungseinschränkungen in diesem Gelenk kommt.

Die minimal invasive Hallux valgus Chirurgie ist nicht für jeden Patienten gleichermaßen geeignet. Ob Sie für diese Technik in Frage kommen entscheidet der Operateur im Rahmen der Fußsprechstunde nach einer eingehenden Untersuchung und Röntgendiagnostik des Fußes.

Minimal-invasive Korrektur des Fersenbeins

Die minimalinvasiven Techniken halten auch zunehmend Einfluss in der Rückfußchirurgie. Kleine Schnitte und kaum sichtbare Narben ermöglichen ein wesentlich Weichteil schonenderes Vorgehen als bei offenen Fersenbeinkorrekturen. Wundheilungsprobleme sind daher ein seltenes Problem. Die minimalinvasiven Techniken erfordern jedoch exakte Anatomiekenntnisse, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und eine umfassende präoperative Planung.
Minimal-invasive Korrekturen am Fersenbein führen wir in unserer Klinik bei folgenden Krankheitsbildern durch:

  • Knick-Senkfuß
  • Haglund-Exostose
  • Fersensporn
  • Resektion OS trigonum
  • Arthrodese des unteren Sprunggelenkes