Freitag, 08.06.2018

Erste Fortbildung des Tumorzentrums Niederrhein - Palliativmedizin gibt den Tagen mehr Leben

Dr. Gertrud Greif-Higer gab den vielen Teilnehmern Einblicke in die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen im Spannungsfeld zwischen Hochleistungsmedizin und palliativer Therapie.

Das Tumorzentrum Niederrhein, in dem das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort, das St. Clemens-Hospital Geldern, das Sankt Josef-Hospital Xanten, das St. Irmgardis-Hospital in Viersen-Süchteln und  niedergelassene Ärzte und Gesundheitspartner der Region kooperieren, hatte zur ersten gemeinsamen Fortbildung ins Alte Casino in Kamp-Lintfort eingeladen. Die Organisatoren, Prof. Dr. Gernot M. Kaiser und Dr. Ute Becker, beide sind im Kamp-Lintforter Krankenhaus tätig, hatten ein interessantes Programm zusammengestellt, in dem das Thema „Palliativmedizin“ aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt wurde. Prof. Kaiser, Sprecher des Tumorzentrums, betonte bei der Begrüßung die sehr gute Zusammenarbeit der spezialisierten Fachabteilungen der vier Krankenhäuser mit den niedergelassenen Ärzten.

Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Roman Rolke, der in der Aachener Uniklinik die Klinik für Palliativmedizin leitet. Sein Thema war die Kontrolle und Behandlung des Tumorschmerzes. Dr. Gertrud Greif-Higer, Ärztin und Ethikern aus dem Universitätsklinik Mainz, befasste sich in Ihrem Referat mit der bedeutenden Frage, welchen Beitrag das Ethik-Komitee einer Klinik bei Therapieentscheidungen im Spannungsfeld zwischen Hochleistungsmedizin und Palliativmedizin leisten kann. Beide Vorträge gaben den Zuhörern, die sich in ihrer täglichen Arbeit mit Krebskranken und Angehörigen mit diesen Fragen auseinandersetzen befassen, wichtige Impulse.

Ein dritter Themenblock  stellte palliative Therapiemöglichkeiten der Endoskopie, Chirurgie und Chemotherapie in den Mittelpunkt. Dr. Kerem Bulut (Geldern), Dr. Rolf Morkramer (Xanten) und Dr. Ulrich Bauser (Viersen-Süchtelen) verschafften den Zuhörern sehr praxisnah wichtige Einblicke in diesen Bereich der palliativen Medizin.

Das Motto von Dr. Cecile Saunders (Begründerin der Palliativmedizin) „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge. Dr. Ute Becker, Palliativmedizinerin im St. Bernhard-Hospital zog am Ende ein positives Fazit der Veranstaltung, inhaltlich konnten die knapp 100 TeilnehmerInnen - gekommen waren Ärzte, Pflegende und Mitarbeiter von Hospizdiensten, viele Anregungen für Ihre gemeinsame Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen mitnehmen.