Freitag, 18.03.2016

Ära endet nach 49 Jahren: Bewegender Abschied der Ordensschwestern

In der Vergangenheit sah man sie an allen Schaltstellen im Krankenhaus: Die Ordensschwestern der „Mauritzer Franziskanerinnen“. Sie waren im Einsatz in der Krankenhaus-Seelsorge, als Stationsleitungen, in den Operations-Sälen, im Labor, beim Röntgen, der Apotheke, dem Empfang, der Küche, der Schule und an anderen, wichtigen Bereichen des Hauses – bis zu 70 Schwestern waren es, als 1967 die Ordensgemeinschaft das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort in eigener Trägerschaft aufgebaut hat. Sie kümmerten sich um die pflegerische und seelsorgerische Betreuung der Patienten. Ganz entscheidend prägten sie das Bild des Krankenhauses in den letzten fünf Jahrzehnten, haben christliche Nächstenliebe gelebt.
Die Ära der Ordensfrauen geht nun am 31. März 2016 nun zu Ende, der Konvent wird geschlossen, die noch verbliebenen vier Schwestern (Schwester Christinis, Schwester Gottfriedis, Schwester Mariana und Schwester Rigobertis) wechseln in Konvente ins Münsterland.


Schwere Entscheidung
Die Ordensleitung hat sich diesen Schritt nicht leicht gemacht. „Die Gründe liegen in der demografischen Entwicklung der Ordensgemeinschaft“ so Schwester Herbertis, Provinzoberin der Franziskanerinnen. Das Durchschnittsalter der Schwestern in der deutschen Provinz  liegt heute bei knapp 81 Jahren. Diese Entwicklung war vor gut zehn Jahren  auch der Grund für die Überführung der ordenseigenen Hospitäler in die St. Franziskus-Stiftung Münster, zu der auch das Lintforter Krankenhaus gehört.


Bewegender Abschied
Zum Gottesdienst und der anschließenden Verabschiedungsfeier in der Aula des St. Bernhard-Hospitals kamen rund 200  Gäste - darunter Vertreter des Ordens, der Franziskus Stiftung, der Kamp-Lintforter Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften, der Stadt sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Bernhard-Hospitals. Im Rahmen des bewegenden Gottesdienstes enthüllte Krankenhausseelsorger Christoph Kämmerling einen Gedenkstein, der zukünftig in der Krankenhauskapelle an die segensreiche Tätigkeit der Franziskanerinnen erinnert.

Bei der anschließenden Feier in der Aula stellten die Festredner die besonderen Verdienste der Schwestern in der Krankenpflege und bei den Begegnungen mit den Kranken, deren Angehörigen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Mittelpunkt. Josef Lübbers, Kaufmännischer Direktor des Hospitals, zog ein ganz persönliches und mit Humor gespicktes Resümee seiner gemeinsamen 30 Dienstjahre mit den Schwestern im St. Bernhard-Hospital.

In 14 Tagen heißt es dann endgültig Abschied zu nehmen, bis dahin werden noch fleißig Kartons und Kisten gepackt. Dann beginnt für die Schwestern, aber auch für die Menschen im St. Bernhard-Hospital eine neue Zeit. Den Boden dafür haben die Ordensschwestern in ihrer fast  50-jährigen Schaffenszeit in Kamp-Lintfort sehr gut bereitet.

Wir sagen Danke und auf ein Wiedersehen bei unserer Jubiläumsfeier im Jahr 2017.