Mittwoch, 02.03.2016

Für unklare Brustschmerzen erste Adresse: Chest Pain Unit des St. Bernhard-Hospitals ist zertifiziert

Innerhalb der Klinik für Kardiologie des St. Bernhard-Hospitals Kamp-Lintfort hat sie eine wichtige Funktion: die Chest Pain Unit (CPU), auch „Brustschmerz-Ambulanz“ genannt. Dort werden Patienten behandelt, die mit unklaren Brustschmerzen eingeliefert werden. Unter der Leitung von Oberarzt Dr. Felix van Ditzhuyzen ist die CPU nun nach nur sechsmonatiger Vorbereitung von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert worden. Die Zertifizierung belegt den hohen Qualitätsstandard des Lintforter Haus, das zur St. Franziskus-Stiftung Münster gehört.

„Wir sind stolz auf die Mitarbeiter, die die Überprüfung in so kurzer Zeit vorbereitet haben. Für die Patienten ist diese Zertifizierung ein wirklich hilfreiches Kriterium.“ sind sich der Kaufmännische Direktor Josef Lübbers und der Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf einig.

CPU - Hilfe im Kampf gegen die Zeit
„Die CPU ist eine medizinisch komplexe Einheit mit dem Ziel, durch Bündelung personeller sowie räumliche Ressourcen eine schnelle und effektive Behandlung von Herzinfarkten und kardiologischen Notfällen zu gewährleisten“, erläutert Dr. Klaus Kattenbeck. Er ist Chefarzt der Medizinischen Klinik II, die für Kardiologie, Elektrophysiologie, Angiologie, Pulmologie und Schlafmedizin. Die CPU am St. Bernhard-Hospital, ist aus der sogenannten Intermediate Care (IMC), der Intensiv-Überwachungspflege, entstanden. „Es zählt bei uns das Prinzip der kurzen Wege“, so CPU-Leiter, Felix van Ditzhuyzen.

Im Rahmen der Zertifizierung ist die fachliche Qualifikation des Personals ebenso überprüft worden wie die Voraussetzung eines 24-Stunden-Labors. Befunde liegen innerhalb von 30 Minuten vor, ein EKG ist innerhalb von 10 Minuten, ein Herzultraschall in 20 Minuten durchgeführt und ausgewertet. Auch muss die Möglichkeit der Herzenzym-Bestimmung vorhanden sein. Innerhalb von Minuten kann rund um die Uhr eine mitunter lebensrettende Herzkatheter-Untersuchung erfolgen. Zusätzlich wurde die Kooperation mit herzchirurgischen Kliniken in der Umgebung gewürdigt. Dass die Befunde online verschickt werden können und die Zusammenarbeit mit Notärzten, ortsansässigen Kardiologen und Hausärzten gut funktioniert, war ebenfalls Bestandteil der Zertifizierung.

Behandlung auf der Überholspur
Bei unklarem Brustschmerz ist die Zeit der größte Gegner. Hier bietet die CPU einen großen Vorteil, der im Wettlauf gegen die Zeit entscheidend sein kann: alles ist an einem Ort. „Alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen sehr schnell und qualifiziert. Es ist wie eine Behandlung auf der Überholspur“, macht Felix van Ditzhuysen deutlich. Fünf Personen bilden das „First-Responder-Team“: Neben ihm und weiteren verantwortlichen Kardiologen gehören erfahrene Assistenzärzte und speziell CPU-geschulte Pflegekräfte zum Team der Brustschmerz-Spezialisten.