Schilddrüsenchirurgie

Leitende Oberärztin Katja Vanessa Marx


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Unsere Klinik beschäftigt sich Mitglied des "Deutschen Schilddrüsenzentrums" mit der Diagnostik und operativen Versorgung sämtlicher Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen.

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, ihre Hauptfunktion besteht in der Bildung der jodhaltigen Schilddrüsenhormone. Hier liegt auch der Ausgangspunkt für zahlreiche Erkrankungen, die unter anderem zu Störungen des Hormonstoffwechsels führen. Diese ruft dann eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose oder Hyperthyreose) hervor. Bei Jodmangel können kompensatorisch ein Kropf (Struma) oder einzelnen Knoten entstehen.

Bei dem so genannten Hyperparathyreoidismus handelt es sich um eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Hier ist eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit  mit dem Kamp-Lintforter Zentrum für Nephrologie und Dialyse bei Fehlfunktion der Nebenschilddrüsen etabliert. Denn häufig entsteht auf dem Boden von Niereninsuffizienzstörungen eine Nebenschilddrüsenüberfunktion.

 

Unser operatives Behandlungsspektrum umfasst:

Strumen (knotige gutartige Veränderung/Vergrößerung der Schilddrüse):

Hier wird eine morphologie- und funktionsgerechte Entfernung der Struma durchgeführt, um gesundes funktionsfähiges Gewebe zu erhalten. „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ ist bei der Operation unser Leitspruch.

Kalter Knoten:

Ein kalter Knoten bedeutet stets Verdacht auf Bösartigkeit. Bei Verdacht ergibt sich somit immer eine Indikation zur Operation. Die intraoperative Schnellschnittdiagnostik verhindert unnötige Nachoperationen.

Fokale oder disseminierte Autonomie:

Autonomien innerhalb der Schilddrüse sind Bereiche, die außerhalb des hormonellen Schaltkreislaufes arbeiten. Man nennt sie auch „Heiße Knoten“.  Sie können fokal (einzelne Knoten) oder disseminiert (mehrere Areale über das gesamte Schilddrüsengewebe verteilt) auftreten. Hier  werden die Operation und Radiojodtherapie alternativ eingesetzt. Dies wird in einem ausführlichen Gespräch vor einer Behandlung mit dem Patienten erörtert und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapieoptionen dargestellt.

Rezidivstruma:

Das zunächst nicht entfernte Schilddrüsengewebe zeigt die Tendenz sich erneut knotig zu verändern. Somit besteht dann die Indikation der Re-Operation. Ein solcher Wiederholungseingriff birgt ein höheres Risiko zur Verletzung umliegender Strukturen, die wir mit modernster Medizintechnik umgehen und somit zu einem guten Ergebnis bringen können. 


Schilddrüsenkarzinom:

Ein bösartiger Befund in der Schilddrüse bedarf einer sofortigen operativen Behandlung. Hierfür ist meist eine komplette Entfernung der Schilddrüse erforderlich, die oft durch ausgedehnte Lymphknotenentfernung am Hals ergänzt wird.

 

Allgemeines zur Operation:

Während der Operation setzen wir modernste Technik ein. Die Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens und Nervus laryngeus superior) werden routinemäßig dargestellt  und die Funktion im Operationssaal elektrophysiologisch mittels Neuromonitoring überprüft. Die Verletzung des Stimmbandnervens lässt sich so weitestgehend vermeiden. Das Tragen einer Lupenbrille sowie der intraoperative Schnellschnitt bei Verdacht auf eine bösartige Schilddrüsenerkrankung geben uns die Möglichkeit, den operativen Eingriff je nach Befund zu gestalten. Zum Beispiel kann der Pathologe noch während der Operation das entfernte Gewebe untersuchen und damit eine notwendige Erweiterung oder Begrenzung der OP hervorrufen.

Kleine Schnittführung im Bereich der Halsfalten, intracutane Hautnaht mit feinem sich selbstauflösenden Nahtmaterial  (Faden muss postoperativ nicht entfernt werden) oder Verwendung von Gewebekleber mit sehr guten kosmetischen Ergebnissen, werden bei uns bevorzugt.  Eine Autotransplantation von Nebenschilddrüsengewebe erfolgt, soweit dies medizinisch notwendig erscheint, meist in die Halsmuskulatur, selten in den Unterarm.
Der stationäre Aufenthalt beläuft sich bei komplikationslosem Verlauf auf wenige Tage. Die Vorbereitung für den operativen Eingriff erfolgt fast immer ambulant. Patienten erhalten nach der Operation bei Bedarf eine schmerzgerichtete  Analgesie (Schmerztherapie) und es wird regelmäßig mittels Blutabnahme das Labor im Verlauf dokumentiert.